Technik

Küstenminensuchboot Klasse 320/07

Umbau vom 31.08.1979 – 01.04.1989 zum:

Hohlstablenkboot Klasse 351/04


Schiffbau:

Bei den Küstenminensuchbooten handelt es sich um die deutsche Version der zum Nato-Einheitstyp weiterentwickelten amerikanischen BLUEBIRD-Klasse. Entwurf und Konstruktion Burmester, Bremen Burg. Es handelt sich dabei um Holzbauten, bestehend aus 118 Quer-, zwei Längs- und 20 Konstruktionsspanten. Spantenabstand je 38cm. Die Aussenhaut wurde in drei Lagen mit Zwischenisolierung aufgebracht, die Innen- und Aussenschicht dabei parrallel zum Kiel in Mahagonie, die Zwischenschicht, diagonal aus Teak sowie unterhalb der Wasserlinie zum Schutz des Bootskörpers eine vierte Lage aus Eichenholz. Alle Holzteile wurden ausschliesslich verleimt. Bei den übrigen Einbauten wurden weitgehendst amagnetische Materialen verwendet.

Quelle: Hendrik Killi, Minensucher der Deutschen Marine, Verlag E.S. Mittler u. Sohn GmbH, Hamburg-Berlin-Bonn, © 2002 by Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg.


Technische Daten und Abmessungen: bei Erstindienststellung (16.12.1958)

Typverdrängung 388.0 t
Einsatzverdrängung 425.5 t
Länge Konstruktionswasserlinie 41.96 m
Länge über Alles 45.57 m
Breite 8.05 m
Breite maximal 8.30 m
Tiefgang nach Konstruktion 2.32 m
Größter Tiefgang 2.70 m
Seitenhöhe 4.25 m
Vermessung als Klasse 320 398.75 BRT 101.15 NRT

nach Verlängerung des Bootes

Typverdrängung 465 t
Einsatzverdrängung 488.2 t
Länge Konstruktionswasserlinie ca.44 m
Länge über Alles 47.70 m
Grösste Breite über Scheuerleisten und Fenderkissen 8.50 m
Restliche Daten wie oben

nach Umbau zum HL-Boot Klasse 351 (Umbauphase 01.09.1979 -17.09.1981)

Einsatzverdrängung 465 t
Länge Konstruktionswasserlinie 43.50 m
Länge über Alles 47.20 m
Grösste Breite über Scheuerleisten 8.64 m
Grösste Breite über Aussenhaut 8.30 m
Grösste Breite in der KWL 8.05 m
Seitenhöhe Unterkante Kiel 4.55 m
Tiefgang Unterkante Kiel 2.78 m
Höhe Unterkante Kiel – Top 22.25 m

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Antriebsanlage und Leistungen

Zwei Maybach Mercedes-Benz Viertakt Schiffsdieselmotoren, Typ 871 um -1D, Ausführung Maybach. Je Motor 16 Zylinder in zwei Reihen, Ausführung in 8er V-Form, zwei Abgasturbolader, wassergekühlt, linksdrehend.

Leistung unter Normalbedingungen 2000 PS = 1470 KW
Zusammen 4000 PS = 2940 KW

Zwei dreiflügelige Verstellpropeller der FA. Escher-Wyss AG, Durchmesser je 1.82 m, zwei Ruder.

Geschwindigkeit nach Konstruktion 16 sm/h
Geschwindigkeit max. 17,8 sm/h
Brennstoffvorrat max. 42 cbm
Brennstoffvorrat nach Umbau 28 cbm
Fahrtstrecke 1460 sm bei 15 sm/h 450 sm bei 17 sm/h Dauerfahrt

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Hilfsmaschinen und E-Versorgung

Fünf MWM 4-Takt-E-Dieselmotoren 3-Zylinder Reihe, Typ 518Dn/5, mit Gleichstromgenerator. Vier im „E-Werk“ und einer mittig im „Mot-Raum“.

Mechanische Leistung ca.93 PS je Motor
Elektrische Leistung 440 kWh

Zwei Feuerlöschpumpen (50m3/h und 100m3/h) für Feuerlöschstrang und Munitionsberieselung, auch als Sprühpumpe für die ABC-Abwehr (ca.100 mWS = ca.9.8 bar).

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Bewaffnung

Eine 40 mm Flak Bofors L/70 in MarineeinzellafetteBreda 58.                                                                 

Bootsartillerie OGR-7/2

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Ortungs und Führungsanlagen

Bei Indienststellung: Ein Radargerät Decca 978, seit den 1970er Jahren dafür ein Radargerät TRS-N. Eine Waffenleit-Richtsäule und Anlage OGR 7. Ein Decca-Navigator und ein Sichtfunkpeiler. Nach Umbau: Einbau eines STN ATLAS DSQS 1 1 A Minemeidesonars.

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Ausrüstung

Zwei Buganker in Seitenklüsen. MES Anlage. Ausrüstung als KM-Boot Klasse320: Fünf Rettungsinseln und ein Schlauchboot. Eine Kabeltrommel, eine Leinenwinde und Räumgerät. Zwei Drekrähne mit je 2.2 t Tragkraft etwa mittschiffs, ein Drehkran von 0.5 t Tragkraft an  Bb-Seite und zwei Drehkräne mit je 0.6 t Tragkraft am Heck. Scherdrachengerät SDG-21

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Besatzung

ca. 4 Offiziere
ca. 5  PUO
ca. 14  UO
ca. 20 Manschaftsdienstgrade

Die Aufteilung zu den jeweiligen Dienstgradgruppen unterlag einigen Schwankungen, so daß die Besatzungstärke zwischen 38 und 45 Mann lag.

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Baukosten

Gemäß Typenblat des  BWB : 6.5 Mio. DM je Boot. Nach S.Breyer / G.Koop: rund 10 Mio. DM je Boot. Bestandswert des Bootes Ende 1998 laut  BWB : 63.7 Mio. DM.

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Quelle: Bernd A. Thöner aus dem Buch „Paderborn M1076“ © unbekannt. (Informationen teilweise erweitert und geändert)