Das Jahr 1991
Januar Boot und Besatzung bereiten sich für den Einsatz Minenabwehrverband Südflanke – zunächst Mittelmeerraum – vor.
22.01. Auslaufen von SCHLESWIG (KKpt Christian Heise) und PADERBORN (KKpt Bernd A. Thöner) ins Mittelmeer, um die Schnellen Minensuchboote Klasse 343 LABOE und ÜBERHERRN abzulösen.
11.02. PADERBORN und SCHLESWIG laufen in Souda / Kreta ein.
21.02. Auf Kreta Besuch des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, A. Biehle, an Bord.
11.03. – 17.03. Fahrt der ersten Gruppe von Booten aus der Souda-Bucht nach Manama/Bahrain. Der Verband, bestehend aus DONAU, GÖTTINGEN, PADERBORN und SCHLESWIG, laufen die Häfen Port Said, Suez (beide Ägypten), Djidda (Saudi-Arabien), Djibouti, Mina Raysut, Muskat (beide Oman) und schließlich Manamah (Bahrain) an.
05.04. Eintreffen vor Bahrain. Transport der SEEHUNDE erfolgt mit CONDOCK.
23.04. Auslaufen zum ersten Räumeinsatz.
02.05. ZDF BONN DIREKT Team [ Peter Ellgaard, R. Schumacher und Herr Stephani ] an Bord PADERBORN zu Dreharbeiten für ZDF-Reportage „Minensuche im Golf“.
03.05. SEEHUND 4 bringt erste scharfe Mine im nördlichen Teil des Persischen Golfs zur Detonation. Mittags Rückmarsch vom Suchgebiet nach Bahrain wegen Stellenwechsel. Der SEEHUND 4 (letzte intakte SEEHUND) der PADERBORN hat vier Grundminen unschädlich gemacht.
05.05. Einlaufen in Manamah.
07. und 14.05. Stellenwechsel: Die komplette Besatzung der DÜREN übernimmt die SCHLESWIG und die der WOLFSBURG die PADERBORN. Der Stellenwechsel erfolgt je Boot in zwei Etappen.
16.05. – 24.05. Auslaufen zum Minenräumen.
01.06. – 09.06. Minenräumen in einem zugewiesenen Gebiet.
10.06. – 15.06. Vermessung in Dubai.
17.06. – 26.06. Minenräumen in einem zugewiesenen Gebiet.
25.07. Rückmarsch nach Wilhelmshaven. Transport der SEEHUNDE CONDOCK.
20.08. Liegeplatz des Verbandes Lissabon: Fast die komplette Besatzung der PADERBORN wieder an Bord, ein kleines Kontingent der WOLFSBURG – Besatzung bleibt an Bord.
13.09. Rückkehr vom Einsatz im Persischen Golf. Der Verband, bestehend aus dem Tender DONAU und Versorger FREIBURG, den Minensuchbooten SCHLESWIG und PADERBORN des 6. MGschws, KOBLENZ, MARBURG und CUXHAVEN des 4. MGschws, kehrt nach Wilhelmshaven zurück.
25.09. Kommandantenwechsel auf PADERBORN: KKpt Bernd Andrè Thöner übergibt das Kommando an KptLt Burkhard Ebert.
07.10. – 25.10. Aufenthalt im Marinearsenal Wilhelmshaven.
29.10. Befehlshaber der Flotte zu Besuch an Bord.
06.11. – 15.11. Geschwaderausbildung von PADERBORN, SCHLESWIG und WOLFSBURG.
18.11. Soldaten aller Dienstgrade vom Stab 4. und 6. MGschw, von den Booten und Versorger diskutieren im Gorch-Fock-Haus über Sucht und Abhängigkeit von Drogen. Eingeladen hat der Kommandeur des 4. MGschws, FKpt Hans-Joachim Unbehau. Vertreter von Kriminalpolizei, Suchtberatung und andere Fachleute referieren zu dem Thema.
18.12. – 19.12. Weihnachtsbesuch in der Patenstadt, die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte erhält 900,- DM. Das Boot erhält von der Stadt 300,- DM.
Das Jahr 1992
13.01. – 23.04. Werftliegezeit von PADERBORN bei Abeking + Rasmussen, Lemwerder, dabei Einbau einer Vakuum-Toilettenanlage sowie, aufgrund der Golf-Erfahrungen, eine Klimaanlage.
24.04. – 08.05. PADERBORN und ULM des 6. MGschws nehmen im Rahmen vom SEF am Manöver „BLUE HARRIER“ teil. Anlässlich des Besuchs des MCM-Commanders findet am 07. Mai auf PADERBORN ein Essen statt.
18.05. – 29.05. Schiffssicherungsausbildung in Neustadt von PADERBORN und DÜREN.
29.05. – 01.06. Fahrt nach Eckernförde und Olpenitz.
04.06. Waffensystem – Vorführungen für israelische Marineexperten.
24.07. – 26.07. 15 Mann der PADERBORN zum Liborifest in der Patenstadt.
06.-29.08. Auslandsausbildungsfahrt des gesamten 6. MGschws sowie Versorger LÜNEBURG. Zwei Mann der SUG sind auf der LÜNEBURG eingeschifft. Die SUG richtet auf Borkum einen Instandsetzungspunkt ein, dort erfolgt die Abgabe der 15 SEEHUNDE. Verlegen des V- Bootes durch SUG-Personal. Auslaufen Wilhelmshaven (05.08.), durch den Ems-Jade-Kanal nach Aurich (06.08.), Emden (07.08.), Borkum (08.08.) weiter mit Versorger LÜNEBURG über Portland (Nachversorgung und Luftzielschießen) und La Rochelle (13.-17.08.) nach Le Havre (21.-24.08.).
19.10. – 13.11. Teilnahme von SCHLESWIG und PADERBORN an SEF.
17.12. Weihnachtsbesuch in Paderborn und Übergabe von 1000,- DM an die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte.
Das Jahr 1993
04.01. – 15.01. Aufenthalt zwecks Instandsetzungen im Marinearsenal in Wilhelmshaven.
27.01. – 05.02. Schiffssicherungsausbildung von PADERBORN, DÜREN, SCHLESWIG und WOLFSBURG in Neustadt/Holstein.
01.03. Der Schießabschnitt in der Nordsee mit PADERBORN, SCHLESWIG, KONSTANZ, DÜREN und WOLFSBURG muss aufgrund schlechten Wetters abgebrochen werden. Die Boote kehren nach Wilhelmshaven zurück.
03.03. – 05.03. Erfolgreiche Durchführung des vorher abgebrochenen Schießabschnitts in der Nordsee.
19.03. – 21.03. Zum Geschwaderfest anlässlich des 35-jährigen Bestehens des 6. MGschws kommen viele Delegationen aus den Patenstädten. Am 20. März laufen die Booten WOLFSBURG, DÜREN, PADERBORN, KONSTANZ und SCHLESWIG zu einer Geschwader-Familienfahrt in die Deutsche Bucht aus. Da ULM noch im Arsenal liegt, fahren deren Gäste auf der PADERBORN mit. Abends findet ein großer Ball im Gorch-Fock-Heim statt.
19.04. – 29.04. Manöver „BLUE HARRIER“ mit Beteiligung von MINDEN, im Rahmen ihrer Zugehörigkeit zur STANAVFORCHAN, KOBLENZ, LINDAU, TÜBINGEN und WEILHEIM des 4. MGschws. Mit dabei ist auch das französische Austauschboot CYBÈLE sowie vom 6. MGschw PADER- BORN, DÜREN und die SUG, die auf Landungsboot LACHS eingeschifft ist.
05.05. – 27.05. Auslandsausbildungsreise von ULM, SCHLESWIG, DÜREN, PADERBORN und WOLFSBURG. Angelaufen werden Fredericia (10.- 11.05.) von SCHLESWIG und PADERBORN, Vejle (10.-11. 05.) von DÜREN, WOLFSBURG und ULM. Weitere Häfen sind Aalborg, Arhus, Göteborg, Larvik und Kristiansand. Die SUG liegt mit 15 SEEHUNDEN in Olpenitz.
08.06. – 10.06. PADERBORN und DÜREN nehmen an der Übung FÜAKEX mit dem Ziel teil, die Einsatzmöglichkeiten von See- und Seeluftstreitkräften für ausländische Heeres- und Luftwaffenoffiziere aus Nicht-NATO-Staaten zu demonstrieren. Anschließend Teilnahme am Manöver „US- BALTOPS“ (07.-19.06.) mit US-Marineeinheiten in der Ostsee.
11.06. – 14.06. Teilnahme am „Wochenende bei der Marine“ in Wismar von PADERBORN und DÜREN.
13.07. – 21.07. PADERBORN verlegt nach Zeebrügge zu den „Navy Days“.
28.08. Familienfahrt nach Helgoland.
02.10. – 26.10. PADERBORN und WOLFSBURG mit je drei SEEHUNDEN nehmen am Manöver „SANDY COAST“ teil. Versorgungshafen ist Zeebrügge.
01.11. – 05.11. Schießabschnitt in der Nordsee: Beteiligt sind SCHLESWIG, PADERBORN, KONSTANZ, WOLFSBURG und ULM.
21.12. Zusammen mit dem Kommandanten, KKpt Ebert, besuchen 6 Besatzungsangehörige die Patenstadt und überreichen eine Spende in Höhe von 1.000,– DM an die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte.
Das Jahr 1994
03.01. – 30.03. Werftliegezeit in der Neuen Jade Werft Wilhelmshaven, an Bord aller SEEHUNDE werden E-Diesel eingebaut.
25.04. – 28.04. Einstell- und Vermessungsfahrten, Einzelbootsausbildung vor Peenemünde und Stralsund.
28.04. – 11.05. DÜREN, ULM, KONSTANZ und PADERBORN absolvieren Einzelboots- sowie die Schiffssicherungsausbildung in Neustadt.
18.05. – 10.06. Auslandreise des gesamten Geschwaders. Führungsboot ist DÜREN mit dem Kommandeur, FKpt Decker, an Bord, auf PADERBORN ist der S 3, KKpt Lochbaum, eingeschifft. Angelaufen werden die Häfen Borkum, Portland, Dun Laoghaire und Edinburgh. Die SUG bleibt während des Zeitraumes in Borkum. Die SEEHUNDE werden an die SUG übergeben. Anlass der Reise ist in Dun Laoghaire bei Dublin/Irland (26.-30.05.) die feierliche Eröffnung einer Ausstellung zum Gedenken an die spektakuläre Rettung von 168 Angehörigen der Kriegsmarine durch das irische Handelsschiff MS KERLOGUE am 29./30. Dezember 1943 in der Biskaya. FKpt Heinz-Peter Decker erklärt dazu: „Wir sind stolz darauf, als offizielle Delegation bei dieser feierlichen Eröffnung die Bundesrepublik Deutschland vertreten zu dürfen. Dadurch wird nicht nur der Auftrag der Marine als Botschafter in Blau wieder einmal deutlich bestätigt, sondern auch die Rolle unserer Seestreitkräfte als Mittel der Völkerverständigung im mahnenden Gedenken an eine tragische Geschichte unterstrichen“. Das Geschwader fährt weiter nach Leith/ Schottland (04.-06.06.). Am 09. Juni holt ULM das Überprüfungsteam der MSFItl, unter Führung des Kommandeurs, KptzS Nolting, aus Emden ab, da der Hubschrauber aus Witterungsgründen nicht fliegen kann. Grund ist die Einsatzfähigkeitsüberprüfung des Geschwaders durch die MSFItl. Die Rückkehr der Einheiten mit ihren SEEHUNDEN nach Wilhelmshaven erfolgt am 10. Juni. Gleichzeitiges Einlaufen Zerstörer SCHLESWIG- HOLSTEIN von ihrer letzten Seefahrt.
11.07. – 15.07. PADERBORN und DÜREN des 6. MGschws und WETZLAR des 4. MGschws nehmen an der „Operation Schwertfisch“ in Olpenitz, dem Wettkampf um den Admiral-Ruge-Preis, teil. In der Gesamtwertung erreicht die Mannschaft des 6. MGschws den 4. Platz.
04.08. – 07.08. KKpt Schindler fährt mit einer kleinen Crew von Bord zum Liborifest in die Patenstadt. Bereits jetzt stellt man sich in Paderborn die Frage, wie lange das Minensuchboot noch in Dienst bleibt und was passiert danach. Eine zufrieden stellende Antwort konnte damals nicht gegeben werden.
08.09. – 18.12. Ausländische Offiziersanwärter aus Benin, Nigeria und Bangladesch erhalten an Bord der Boote PADERBORN, KONSTANZ, DÜREN und ULM ihre Offizierausbildung im Rahmen einer Ausbildungsunter- stützung für fremde Marinen.
11.09. – 28.09. Teilnahme von PADERBORN und KONSTANZ am NATO-Manöver „SANDY COAST“ vor Den Helder. Beide Einheiten üben gemeinsam mit belgischen, niederländischen, dänischen und britischen Minensuchern, u.a. mit dem britischen M-Boot COTTESMORE. Deren Kommandant ist HRH Prinz Andrew, Duke of York.
06.10. Kommandantenwechsel auf PADERBORN: KKpt Burkhard Ebert übergibt das Kommando an KptLt Andreas Schindler, bisheriger Kommandant MiJ-Boot LINDAU.
01.11. – 02.11. Außerplanmäßige Dockliegezeit im Marinearsenal von PADERBORN wegen Schadens an der Steuerbord-Escher-Wyss-Anlage.
09.11. Fahrt der PADERBORN nach Brunsbüttel, um einen defekten Seehund der DÜREN zu holen und nach Wilhelmshaven zu schleppen. Mit nur 22 Mann wird die Hin- und Rückfahrt in 20 Stunden bewältigt.
14.11. – 15.11. Einzelbootsausbildung in der Nordsee.
21.11. – 29.11. An der Geschwaderausbildung und Schießabschnitt in der Nordsee nehmen die Boote SCHLESWIG, PADERBORN und KONSTANZ teil.
29.11. – 03.12. PADERBORN verlegt ins Marinearsenal zur Instandsetzung der defekten Leinenwinde.
29.11. Magen-Darm-Grippe an Bord, nur 20 von 43 Mann bleiben davon verschont.
07.12. Waffensystem-Vorführung vor Parlamentariern mit drei Fregatten sowie PADERBORN und DÜREN.
12.12. – 14.12. Die Boote DÜREN und PADERBORN führen eine Jahresabschlussfahrt nach Hamburg durch. Vier Gäste aus der Patenstadt nehmen an der Fahrt teil.
19.12. – 20.12. Der alte und neue Kommandant sowie eine kleine Abordnung fahren zum alljährlichen Weihnachtsfest in die Patenstadt. Die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte erhält eine Spende in Höhe von 1.000,– DM.
Das Jahr 1995
01.01. Eintrag im Schiffstagebuch des AvDs: „Wenn es in der Neujahrsnacht draußen schneit und kracht sitzt allein auf der PADERBORN der AvD-Matrose Horn liegt das Boot mit EF vier in Wilhelmshaven an der Pier. Besteht mit leichter Hand dank Hafenverschlusszustand, allen Wellen und Wogen, die da draußen toben. Friedenshafenbereitschaft wird gegangen, dennoch muss man bangen, ob er Wagnisse dieses Jahr – wohin ich dieses Jahr wohl fahr? Und wieder kommt ein neues Jahr Ob das alte ein gutes war, mögen andere entscheiden, die höhere Ämter bekleiden. Heut‘ ist der erste Januar – Prosit Neujahr“
02.01. – 08.01. PADERBORN geht ins Marinearsenal. Dort erfolgt eine Reparatur im Vorschiff, im Bereich der Ankerklüse.
23.01. – 26.01. Einzelbootsausbildung
29.01. – 03.02. Schiffssicherungsausbildung von SCHLESWIG, PADERBORN, DÜREN und KONSTANZ in Neustadt. Alle Boote nehmen ihre SEEHUNDE mit, die am 30. Januar in Olpenitz abgegeben werden.
04.02. – 16.02. Im Anschluss an die Schiffssicherungsausbildung von SCHLESWIG, PADERBORN, DÜREN und KONSTANZ folgt eine Ausbildungsreise – zu der WOLFSBURG hinzukommt – nach Kopenhagen (04.-07.02.) und Olpenitz. Einlaufen in Kopenhagen erfolgt zusammen mit den Bin- nenminensuchbooten UNDINE und LORELEY. Unter der Führung von LtzS Kappel ist ein SUG-Trupp während des gesamten Zeitraumes in Olpenitz. Nach dem Aufenthalt in Kopenhagen geht es zum Schießabschnitt in die Pommersche Bucht (07.02.). Auf KONSTANZ knallt die Stoffbuchse von der Backbordwelle durch, 7 t Wasser dringen in das Boot, daraufhin erfolgt Fahrt nach Kiel ins Arsenal, wo jedoch kein Dock frei ist. Inzwischen ist es Mittwoch, 08. Februar und 8 t Wasser im Boot. Die Welle wird notdürftig abgedichtet. Abends ist Schießabschnitt in der Pommerschen Bucht. Danach geht KONSTANZ zurück nach Olpenitz. Personalmangel auf KONSTANZ, neun Mann fallen wegen Krankheit aus. Die Heizer sind am stärksten betroffen. Nach Rückkehr erhält ein Heizer Sonderurlaub (17 Stunden durchge- fahren!) Am 09. Februar werden die Binnenminensuchboote UNDINE und LORELEY entlassen. Einlaufen in Olpenitz mit Versorgung der Boote und Abholung der SEEHUNDE. Während der 1. Wache am 10. Februar ist bei der Kraftstoffabgabe ein SEEHUND in die Kommandantenkammer der WOLFSBURG gerauscht (1,50 m über der Wasserlinie).
10.04. – 12.04. Einzelbootsausbildung
22.04. – 04.05. Teilnahme am Manöver „BLUE HARRIER“ von PADERBORN sowie von MARBURG und LINDAU des 4. MGschws. Nach dem Manöver verlegt LINDAU mit dem französischen Partnerboot zum „Wochenende bei der Marine“ nach Hamburg.
05.06. – 17.06. Teilnahme von PADERBORN am Manöver „US BALTOPS“. Die SEEHUNDE werden in Neustadt „geparkt“. Angelaufen werden Arhus (03.-06.06.), Neustadt (07.06.) und Karlskrona (10.-12.06.). 17.-22.06. PADERBORN läuft Warnemünde an. Von dort aus fahren 20 Mann nach Berlin zu einem Staatsbürgerlichen Seminar (SSSFB Ständiges Staatsbürgerliches Seminar der Flotte in Berlin).
18.07. – 24.07. Teilnahme von PADERBORN am Tourenskippertreffen in Leer. Geboten wird „Open Ship“ und „SEEHUND-Rundfahrten“. Hier werden 2000,- DM für die Patenstadt gesammelt.
07.08. – 25.08. Auslandsausbildungsreise von SCHLESWIG und PADERBORN. Angelaufen werden Arcachon (11.-16.08.) zur Teilnahme beim „Fète de la Mer“ und Plymouth (17.-21.08.). Hierbei erfolgt Teilnahme beim Tag der Marine.
01.10. Das 6. MGschw wird zum Ausbildungsgeschwader für den Offiziersnachwuchs.
07.10. Familienfahrt von PADERBORN mit Besuchern aus der Patenstadt.
09.10. MES-Vermessung in Wilhelmshaven.
10.10. Kompasskompensierung auf der Jade.
16.10. – 27.10. Teilnahme an einer Auslandsreise von SCHLESWIG, PADERBORN, WOLFSBURG und ULM sowie Booten des 5. MGschws. Die Boote des 6. MGschws dienen der Offiziersausbildung. Angelaufen wird Oslo (20.-22.10.). Die SUG ist mit dem Elo-Inst-Trupp an Bord vom Tender WERRA.
27.10. – 31.12. Neuer III WO an Bord PAD ist FzS Priit Jaarma von der estnischen Marine.
06.11. – 17.11. Teilnahme von SCHLESWIG, PADERBORN, KONSTANZ und ULM an einer Ausbildungsreise. Die Boote dienen weiterhin der Offizierausbildung. Angelaufen wird Amsterdam (10.-13.11.). Vom 06.- 09. November findet eine Minenräumübung vor Wangerooge statt, an der noch CUXHAVEN und MARBURG des 4. MGschws teilnehmen. Beim Auslaufen, noch im Hafenbecken hat ULM Ruderversager, der schnell behoben wird. Auf der Jade behindern Schlauchboote von Greenpeace, die das amerikanische U-Jagdboot JACKSONVILLE belästigen, das Auslaufen der ULM. Nach dem Auslaufen zwingt zudem zunehmender starker Wind zur Umkehr und zum Ankern über Nacht auf der Jade. Eine Räumübung ist für den nächsten Tag angesetzt. Am 09. November erfolgt die Rückkehr nach Wilhelmshaven zur Abgabe der Seehunde. 14. November: Ausfall der Backbordmaschine auf ULM, die für den Rest der Fahrt nur noch kurzzeitig in Notsituationen zur Verfügung steht. Beim Ankerlichten am 17. November geschieht ein Unfall an Bord von ULM. Das Boot wird aus dem Verband entlassen und geht mit Höchstfahrt „Beide Maschinen Äußerste Kraft“ (18 kn) nach Wilhelmshaven. Während der dreitägigen MCM-Phase befindet sich die SUG in Rufbereitschaft in Wilhelmshaven. Teile der SUG sind zur Einsatzbesichtigung an Bord von KONSTANZ.
26.11. – 01.12. Teilnahme von KONSTANZ und PADERBORN mit jeweils drei SEEHUNDEN am Manöver „MINEX“ in der Lübecker Bucht.
01.12. – 03.12. KONSTANZ und PADERBORN verbringen das Wochenende in Lübeck mit Besuch auf dem Weihnachtsmarkt.
15.12. – 17.12. Vier Angehörige der Besatzung sind auf Weihnachtsbesuch in der Patenstadt.
Das Jahr 1996
01.01. Auszug aus dem Schiffstagebuch: „Mitten in der Neujahrsnacht die Paderborn die Wache hat. Für alle, die an der Pier da liegen deren Leinen sich gar zu sehr biegen da im Hafen Eisgang geht und ein scharfer Ostwind weht. Einsatzklar mit EF 2 geht das alte Jahr vorbei. Frieden ist’s, dafür sind wir bereit, auch zu vorgerückter Zeit. Verschlossen wie im Hafen während alle anderen schlafen. Was das neue Jahr wohl bringt, das Boot gar einen guten Platz erringt? Müssen andere entscheiden, die höhere Ämter da bekleiden. Das alte Jahr ein gutes war – Prosit Neujahr“
08.01. – 04.04. Werftliegezeit von PADERBORN.
09.05. – 18.05. GÖTTINGEN und MARBURG des 4. MGschws sowie PADERBORN und DÜREN des 6. MGschws laufen im Rahmen einer Ausbildungsreise nach Baltijsk (13.-16.05.). An Bord der Boote ist auch Sanitätsmaterial für die örtlichen Krankenhäuser.
31.05. Bundesverteidigungsminister Volker Rühe besucht das 4. und 6. MGschw. An Bord der PADERBORN, zu der er auf einem SEEHUND fährt, informiert er sich über die beiden Waffensysteme. Aus sicherer Quelle ist bekannt geworden, dass auf der Fahrt auf der Tankerreede Süd die anwesenden Fotographen nach mehr Licht in der OPZ verlangt haben. Kurzfristig wurde die normale Beleuchtung eingeschaltet. Als es wieder dunkel wurde, verwechselten wir den SH mit der MS „JADE PERLE“. Rühe hat es nicht gemerkt, es ist auch nichts passiert.
14.06. – 16.06. „Wochenende bei der Marine“ und Hafenfest in Wismar mit Teilnahme von PADERBORN.
26.06. – 01.07. PADERBORN nimmt an den „Navy Days“ in Den Helder teil. Zeitgleich fand das Fußball-Halbfinale zwischen Deutschland und England statt. Und wir haben gewonnen! (6:7 n.E.). Nur ein einziges Boot im Hafen hat „gehupt!“ und es lag eine englische Fregatte im Hafen.
01.08. – 04.08. Eine Abordnung des Patenbootes ist zu Gast in der Patenstadt. Neben Besuch des Liborifestes wird auch eine großzügige Spende in Höhe von 2.000,– DM an die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte überreicht.
05.08. – 09.08. Gemeinsame Geschwaderausbildung des 4. und 6. MGschws mit CUXHAVEN und VÖLKLINGEN des 4. MGschws sowie PADERBORN, DÜREN, KONSTANZ und ULM des 6. MGschws.
23.08. Eine achtköpfige Delegation des Vereins der Förderer und Freunde des M-Bootes PADERBORN unternehmen mit dem scheidenden Kommandanten eine Tagesfahrt nach Helgoland.
25.09. Kommandantenwechsel auf PADERBORN: KKpt Andreas Schindler übergibt das Kommando an KptLt Jan-Peter Schantz.
13.10. – 01.11. AAG/333/96 Auslandsreise von GÖTTINGEN, KOBLENZ, MINDEN und NIENBURG des 4. MGschws sowie PADERBORN, DÜREN, KONSTANZ und ULM des 6. MGschws unter Führung des Kommandeurs 6. MGschw und S 3 4. MGschw. Angelaufen werden Norrköping (18.-22.10.) und Tallin (25.-29.10.), wo Hilfsgüter übergeben werden.
06.-08.12. Alter und neuer Kommandant besuchen die Patenstadt und gleichzeitig überreichen sie eine Spende an die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte.
Das Jahr 1997
17.02. – 27.02. Auslandsausbildungsreise der Boote GÖTTINGEN, KOBLENZ, LINDAU, TÜBINGEN, CUXHAVEN und VÖLKLINGEN des 4. MGschws sowie DÜREN, PADERBORN und KONSTANZ des 6. MGschws nach Gent und Brügge unter Führung des Kommandeurs des 4. MGschws, FKpt Wilhelm. Aufgrund der schlechten Wetterlage wird die Ausbildungsreise am 25. Februar abgebrochen, ohne dass Gent und Brügge angelaufen werden.
10.03. – 21.03. Manöver „JAGUAR“ mit Teilnahme der Boote GÖTTINGEN, LINDAU und MARBURG des 4. MGschws sowie SCHLESWIG, PADERBORN und KONSTANZ des 6. MGschws unter Führung des Kommandeurs 6. MGschw, FKpt Manfred Nielson. Weiter sind noch Landungsboot PLÖTZE des 3. MGschws, Tender WERRA, das französische Minensuchboot ERIDAN sowie vier Boote des 1. und 5. MGschws beteiligt. An Bord der Boote sind als „Auszubildende“ zwei chilenische und ein südafrikanischer Seeoffizier. Die Besatzungen werden durch Reservisten in verschiedenen Funktionen verstärkt.
12.05. – 12.06. Auslandsreise von SCHLESWIG, PADERBORN, WOLFSBURG, ULM sowie NIENBURG als Unterstützungsplattform. Angelaufen werden St. Helier (16.-19.05.), Dublin (23.-26.05.) sowie London (30.05.-01.06.).
04.08. – 28.08. AAG 325/97; M-Boot PADERBORN und MiJ-Boot MINDEN fahren nach Arcachon zur „Fetè de la Mer“. Auf dem Hin- und Rückweg wird der Hafen Brest besucht.
29.10. – 14.11. Ausbildungsreise nach Gdingen von KOBLENZ, LINDAU, MARBURG, VÖLKLINGEN, SCHLESWIG, PADERBORN, KONSTANZ, WOLFSBURG, ULM und NIENBURG mit der SUG an Bord. VÖLKLINGEN schleppt einen defekten SEEHUND der SCHLESWIG nach Warnemünde und bricht dann die Reise ab.
18.12. – 19.12. Kommandant und zwei Angehörige der Besatzung weilen traditionsgemäß vor Weihnachten in der Patenstadt. In ihrem Gepäck ist wieder eine Spende von 1500,– DM, die an die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte übergeben wird.
Das Jahr 1998
05.01. – 29.03. Werftliegezeit von PADERBORN bei Neptun-Werft in Rostock.
10.08. – 25.09. LINDAU und PADERBORN sind beim SEF. Angelaufen wirdKopenhagen (11.-13.09.).
13.10. – 26.10. Manöver „SQUADEX“ mit LINDAU, CUXHAVEN, PADERBORN und DÜREN.
17.11. Waffensystemvorführung von PADERBORN für südafrikanische Offiziere.
04.12. – 06.12. PADERBORN feiert „40 Jahre PADERBORN“: Zu dem Fest kommt mit dem Bürgermeister auch eine Abordnung aus der Patenstadt, insgesamt 150 Personen. Der Erlös in Höhe von 2500,– DM aus der Benefizveranstaltung im Gorch-Fock-Haus zum Jubiläum kommt der Westfälischen Schule für Blinde und Sehbehinderte zugute.
Der Besatzung wird ein lang gehegter Wunsch erfüllt; Sie erhält von der Patenstadt eine Schreibmaschine.
Das Jahr 1999
Die Stadt Paderborn schreibt in diesem Jahr wieder einmal Geschichte. 1999 jährt sich zum 1.200sten Mal das Treffen zwischen Karl dem Großen und Papst Leo III. in Paderborn. Der Frankenkönig Karl empfing im Jahr 799 in seiner Pfalz in Paderborn den aus Rom geflohenen Papst Leo III. In dreimonatigen Verhandlungen bereiteten die beiden an den Quellen der Pader ein Bündnis vor, das ein Jahr später mit der Kaiserkrönung Karls in Rom besiegelt wurde. Dieses Ereignis veränderte die politische Landschaft Europas und prägte über Jahrhunderte die europäische Geschichte.
16.02. – 25.02. Manöver „SQUADEX“ mit KOBLENZ, CUXHAVEN, PADERBORN, DÜREN, KONSTANZ, WOLFSBURG, ULM und als Plattform für die SUG SPIEKEROOG.
15.03. – 26.03. Teilnahme der Boote MARBURG, PADERBORN, KONSTANZ und ULM am Manöver „JAGUAR“.
10.05. – 24.06. Letzte Auslandsausbildungsreise von PADERBORN und ULM. Zum Verband (Deutsches Schulgeschwader, das für die Ausbildung in See für den Offiziernachwuchs zusammengestellt wurde) gehören auch die Schnellen M-Boote LABOE und HERTEN, das MiJ-Boot DATTELN sowie der Tender MOSEL. Angelaufen werden die Häfen Visby (14.- 17.05.), Helsinki (21.-24.05.), Bergen (04.-07.06.), London (1 1.- 15.06.) und Antwerpen (18.-21.06.). 24.08. PADERBORN geht aus der Fahrbereitschaft und wird für die Außerdienststellung vorbereitet.
17.12. Der letzte offizielle Kommandant, KKpt Schantz, verabschiedet sich von der Patenstadt; OLtzS Schmidt übernimmt das Kommando über die 20 köpfige Restbesatzung.
Das Jahr 2000
06.06. PADERBORN verholt mit Schlepperhilfe ins Marinearsenal in Vorbereitung für die Außerdienststellung.
30.06. Letzter Eintrag im Schiffstagebuch der PADERBORN “ Wilhelmshaven – Marinearsenal 1000 Boot wird außer Dienst gestellt (Beginn der Zeremonie), Besatzung ist angetreten 1012 Das Minensuchboot „Paderborn“ wurde im Beisein des S 3 des 6. Minensuchgeschwaders KKpt Stricker und des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Paderborn, Herr Jackhorst außer Dienst gestellt und an das Dezernat 133 des Marinearsenals übergeben.“
Quelle: Bernd A. Thöner aus dem Buch „Paderborn M1076„ © unbekannt.